Menschenkette zum 75. Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus
4. Mai 2020
8. Mai, Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung, Gedenkveranstaltung
Wie in vielen Städten wird es auch in Gelsenkirchen eine Veranstaltung zum 8 Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus geben. Das Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung plant anlässlich der 75. Wiederkehr des Jahrestages am Freitag, dem 8. Mai 2020 um 17 Uhr eine kontaktlose Menschenkette im Stadtgarten vom Mahnmal für alle Opfer des Faschismus bis zu dem Ort, an dem noch kurz vor Kriegsende neun sowjetische Zwangsarbeiter vermutlich von einer Volkssturmeinheit ermordet und in einem Bombentrichter verscharrt worden sind.
Das Aktionsbündnis will damit nicht nur an den Tag erinnern, an dem in Europa die Naziherrschaft und mit ihr der Zweite Weltkrieg endeten. Beide hinterließen auch in Gelsenkirchen unermessliches Leid, Tausende von Todesopfern und riesige Zerstörungen. Paul Erzkamp, Sprecher des Bündnisses und zugleich auch Mitglied der Gelsenkirchener VVN-BdA, geht es dabei nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Gegenwart: „Auch ein dreiviertel Jahrhundert nach der Befreiung ist die 1945 von den überlebenden Verfolgten aufgestellte Forderung ‚Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg‘ noch immer nicht eingelöst. Die uns heute selbstverständlich gewordenen Freiheiten werden auch in Deutschland wieder von rechtspopulistischen, rassistischen und faschistischen Parteien und Bewegungen bedroht. Diese Kräfte nutzten die alltäglichen Sorgen und die oft verständliche Unzufriedenheit vieler Menschen mit der aktuellen Politik, um unter dem Deckmantel einer scheinbar ‚alternativen‘ Politik erneut die reaktionären Inhalte von damals zu predigen.“
Wie das Gelsenkirchener Aktionsbündnis, wendet sich auch die VVN-BdA Gelsenkirchen, die Mitglied des Bündnisses ist, gegen alle Versuche, in unserer Stadt wieder ein Klima der ethnischen oder sozialen Ausgrenzung und des Hasses zu erzeugen und mit den untauglichen Parolen von gestern Politik für morgen zu machen. Last but not least unterstützt das Aktionsbündnis damit auch die von Esther Bejarano, Auschwitz-Überlebende und Ehrenvorsitzende der VVN-BdA und der VVN-BdA gestartete Petition und fordert ebenfalls: 8. Mai muss Feiertag werden! Eine solche Aufwertung des Tages der Befreiung kann nach Auffassung der VVN-BdA dazu beitragen, die Bedeutung dieses Tages stärker bewusst zu machen und ein konsequenteres politisches Handeln gegen Rechts durchzusetzen. Über 80.000 Menschen haben die Petition bislang unterschrieben.
Wer nicht feiert, hat verloren! Hier geht es zur Online-Pettion: 8. Mai zum Feiertag machen!