Nachruf auf Robert Konze

1. Juli 2020

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Wir trauern um das älteste Mitglied der Gelsenkirchener VVN-BdA. Robert Konze, geboren am 12. Februar 1931, starb am 21. Juni 2020 im Alter von 89 Jahren. Kennengelernt haben wir ihn im hohen Alter, mit der Wiederbegründung der Gelsenkirchener VVN-BdA seit dem Jahre 2006. Ihm war ein langes, politisches und bewegtes Leben vergönnt, von denen wir an einige Stationen erinnern möchten.

Als ehemaliges Mitglied im Kreissekretariat der KPD im Kreis Recklinghausen lernte er nach dem KPD-Verbot 1956 die Verfolgung seiner politischen Weltanschauung kennen, während alte Nazis längst wieder in Amt und Würden standen. Im April 1957 wurde er von einem ehemaligen Nazi-Richter, Dr. Hühnerschulte, wegen illegaler FDJ-Arbeit zu 16 Monaten Haft verurteilt. Im August 1963 wurde er wieder verhaftet und wegen Verstoßes gegen das KPD-Verbotsurteil zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Vergehen: Er hatte eine Druckschrift aus Ostberlin unter falschem Absender verschickt und habe als Anhänger der kommunistischen Ideologie damit in verfassungsfeindlicher Absicht gehandelt.

1952 lernte er auf der Rosa-Luxemburg-Schule in Erfurt seine spätere Frau Marianne kennen und lieben. Sie heirateten am 11. Juli 1953 in der kleinen Bergarbeiterkolonie Bertlich im Kreis Recklinghausen und blieben bis heute ein Paar. Ihre Tochter Sonja wurde am 10. Juni 1957 in Zeulenroda geboren. 1965 zogen sie nach Hassel, wo Robert auf der Kokerei arbeitete und dort ein geschätzter Betriebsrat war, und später nach Buer.

Nach der Gründung der DKP im Jahre 1968 wurde er 1969 Kreisvorsitzender der Gelsenkirchener DKP und 1971 hauptamtlicher Wirtschafts- und Sozialsekretär der DKP Ruhr-Westfalen in Essen. In den 1970er und 1980er Jahre unterstützte er die Kämpfe um die 35-Stunden-Woche, und die Kämpfe um die Stahlwerke in Rheinhausen und Hattingen.

Beide Eheleute, Marianne und Robert Konze, vereinte über die Jahrzehnte gemeinsame politische Arbeit gegen Neofaschismus, gegen Demokratie- und Sozialabbau, für Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung.

Unsere Anteilnahme gilt Roberts Ehefrau Marianne, seiner Tochter Sonja, ihrem Mann Wolfgang, Enkeln und Urenkeln. Er wird nicht nur uns fehlen!