Virtueller Ostermarsch Rhein Ruhr 2020 auch in Gelsenkirchen

11. April 2020

Aufruf zum virtuellen Ostermarsch 2020.

Das Coronavirus legt seit Wochen unser öffentliches Leben auf einer nie gekannten Art und Weise still. Auch die traditionellen Ostermärsche sind abgesagt – und das im 60. Jahr ihres Bestehens. Trotzdem gibt es am Osterwochenende Möglichkeiten, dem Ruf nach Frieden und Abrüstung Ausdruck zu verleihen! Zugleich zeigt die Corona-Pandemie in ungewohnter Deutlichkeit wie systemrelevant unser Gesundheitswesen und wie schädlich Militärausgaben für die öffentliche Gesundheit sind.

In Gelsenkirchen haben das Friedensforum Gelsenkirchen, das traditionell den Empfang des Ostermarsches im Stadtgarten organisiert, auf ihrer Homepage eine virtuelle Kundgebung vorbereitet, die hier angesehen werden kann. Ebenfalls einen Beitrag am antifaschistischen Mahnmal im Stadtgarten hat die Gelsenkirchener Linkspartei produziert und als ihren Beitrag für den virtuellen Ostermarsch hier online gestellt. Weitere Beiträge sind auf der Seite des Ostermarsches Rhein Ruhr hier zu sehen.

Zu Recht sind aus der Friedensbewegung Forderungen zu hören, die aus der aktuellen Krise Konsequenzen für zukünftige Politik ziehen wollen. Vielerorts wird nun die Bundeswehr als Unterstützung gegen die Pandemie eingesetzt, sie stellt Transportkapazitäten und unterstützt medizinische Einrichtungen. Das zeigt aber nicht, dass wir die Bundeswehr im Innern brauchen, sondern verdeutlicht die Defizite unseres Gesundheitssektors und die Unterfinanzierung des zivilen Katastrophenschutzes. Während der Rüstungsetat dieses Jahr 45,1 Milliarden Euro beträgt – ein Anstieg von 37 % innerhalb von fünf Jahren – fehlen diese Mittel in Krankenhäusern und anderen zivilen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen!

Es war selten so offensichtlich: Die Bundesregierung setzt beim Thema Sicherheit falsche Prioritäten. Eine Regierung, die ihre Bevölkerung schützen möchte, muss in die Gesundheitsvorsorge, den Katastrophenschutz und die Bekämpfung des Klimawandels investieren anstatt in Panzer und Waffen. Nur so kann langanhaltender und nachhaltiger Frieden entstehen.