Keine Alternative – Rassismus, Nationalismus und die Verstrickungen in die extreme Rechte – eine kritische Betrachtung der AfD

18. Mai 2019

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Größte Demonstration gegen Rechts am 07.04.2018 in Gelsenkirchen auf dem Bahnhofsvorplatz.

Vom 23. bis 26. Mai 2019 finden in der Europäischen Union die Wahlen zum EU-Parlament statt. Aus diesem Anlass haben wir Falk Mikosch, den Sprecher der VVN-BdA NRW nach Gelsenkirchen eingeladen. Am Mittwoch, dem 22. Mai 2019 wird er im Alfred-Zingler-Haus (AZH) im Margaretenhof 10-12 in Gelsenkirchen ab 19 Uhr mit einem Vortrag die Ideologie der sogenannten „Alternative für Deutschland“ analysieren und die Verbindungen der AfD ins rechtsextreme, völkische und faschistische Lager aufzeigen.

Extrem rechts sein zu wollen aber nicht als solche zu gelten, das war von Anfang an das Prinzip der AfD. Die AfD ist inzwischen ein wichtiger Akteur und parlamentarische Vertretung einer neofaschistischen Sammelbewegung bestehend aus rechten Medien, rechten studentischen Burschenschaften und Netzwerken auf der Straße. Ganz offen zeigte sich dieser Schulterschluss der Rechten zum Beispiel auf der „Mütter gegen Gewalt“-Demonstration in Bottrop im März 2018. Vertreter der AfD, unter ihnen der Europakandidat Guido Reil, hetzten Seite an Seite mit Neonazis der Partei “Die Rechte“, Anhängerinnen und Anhänger der Identitären Bewegung sowie rechten Hooligans gegen Geflüchtete.

Auch in Europa sucht die AfD den Schulterschluss zu rechten Parteien wie die „LegaNord“ in Italien, dem „Front National“ in Frankreich oder Ungarns „Fidesz“-Partei um Viktor Orban. Die gemeinsame Ideologie basiert auf den vermeintlichen Abwehrkampf eines konstruierten homogenen Volkes und die Verteidigung höchst reaktionärer Werte. Die dabei ausgemachten Feinde sind alle, die nicht in ihr Bild der „Volksgemeinschaft“ passen und kommen von einem wahnhaften „oben“, „außen“ und „innen“. Die AfD wie ihre angestrebten Partner in einem Europa der Nationalisten hetzen gegen ein vermeintliches Establishment, Geflüchtete und ohnehin schon benachteiligte Gruppen. Emanzipatorische Fortschritte der Gesellschaft werden mit rassistischen Losungen bekämpft.

Die AfD ist in Deutschland inzwischen ein wichtiger Faktor einer immer weiter nach rechts und ins autoritäre abdriftenden Gesellschaft. Die mit ihrer Unterstützung verbreitete Hetze treibt die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen voran und fördert die weitere Spaltung der Gesellschaft. Diese Politik kann auf die aktuellen Probleme in Gelsenkirchen, Deutschland und Europa keine Antwort oder Alternative sein. Gerade im Ruhrgebiet kann die Schuld für die konkreten Probleme durch den Strukturwandel nicht bei Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchteten oder sonstigen diffusen „nicht deutschen“ Menschen und Tugenden gesucht werden. Der bei der Schließung der letzten Zeche im Ruhrgebiet viel gepredigte Zusammenhalt sollte für alle gelten.

Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Schalker Faninitiative e.V. und der Gelsenkirchener VVN-BdA im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aktionswochen für ein friedliches, demokratisches und weltoffenes Europa“ des Gelsenkirchener Aktionsbündnisses gegen Rassismus und Ausgrenzung.