100 Jahre Märzrevolution 1920

8. März 2020

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1947/48 von der VVN auf dem Friedhof Horst-Süd errichtetes Denkmal für den antifaschistischen Widerstand, zur Erinnerung an die 1920 im Anschluss an den Kapp-Putsch von rechtsradikalen Freikorps ermordeten Mitglieder der „Roten Ruhrarmee“ und ergänzt um Horster Widerstandskämpfer 1933-1945, insbesondere der Franz-Zielasko-Gruppe.

Am 13. März 2020 jährt sich zum hundertsten Mal der reaktionäre, militaristische Kapp-Lüttwitz-Putsch gegen die noch junge Weimarer Republik. Während die Reichswehr nicht bereit war, die junge Republik zu schützen und die Regierung aus der Reichshauptstadt floh, riefen Gewerkschaften und Arbeiterparteien zum Generalstreik auf. Ihm folgte der größte politische Generalstreik den Deutschland je erlebt hatte. Im Ruhrgebiet, Sachsen und Mecklenburg kam es zu großen Aufstandsbewegungen.

Im Ruhrgebiet bewaffneten sich die Arbeiter, griffen die Putschisten an und besiegten reguläre Truppen im offenen Kampf. Neugebildete Vollzugsräte übernahmen die öffentliche Gewalt und bildeten eine „Rote Ruhrarmee“ mit – nach unterschiedlichen Quellen – 50.000 bis 100.000 Kämpfern, bestehend aus Sozialdemokraten, Unabhängigen, Kommunisten und Syndikalisten. Nach der Niederschlagung des Putsches ging die Reichsregierung zusammen mit den Einheiten, die sie im Stich gelassen hatten, gegen ihre Retter vor.

Nicht zuletzt angesichts der jüngsten Ereignisse in Halle, Hanau und Erfurt, halten wir es für wichtig, die Erinnerung an den Aufstieg der Faschisten zur Macht in den 1920er und 1930er Jahren wach zu halten.

In Gelsenkirchen erinnert auf dem Friedhof Horst-Süd ein 1947/48 von der VVN wiedererrichtes Denkmal an die im Anschluss an Kapp-Putsch und Generalstreik von rechtsradikalen Freikorps ermordeten Arbeiter der „Roten Ruhrarmee“ aus Gelsenkirchen, ergänzt um Horster Widerstandskämpfer der Jahre 1933-1945, insbesondere der Franz-Zielasko-Gruppe.

Zur Erinnerung an die Geschehnisse vor 100 Jahren gibt es im ganzen Land Gedenkveranstaltungen. In Gelsenkirchen findet am Samstag, 14. März 2020 ab 14 Uhr auf dem Friedhof Horst-Süd eine Gedenkveranstaltung statt, zu deren Teilnahme auch die Gelsenkirchener VVN-BdA alle Antifaschist*innen aufruft. Nachtrag: Die Stadt Gelsenkirchen hat die Nutzung der städtischen Friedhöfe für eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 100. Jahrestag der Märzrevolution 1920 unter Bezugnahme auf die Friedhofssatzung untersagt.

Eine Übersicht über weitere Veranstaltungen findet sich auf der Seite des Bochumer RuhrEcho-Verlags. Ein Hinweis auf die Neuveröffentlichung des Standardwerkes zu den historischen Ereignissen findet sich auf Antifaschistisches Gelsenkirchen. Der lesenswerte Roman „Brennende Ruhr“ ist ebenfalls dort besprochen.